Berlin-Briefmarken
Bitte hier klicken, wenn auch Sie eine Frage stellen wollen !
Fragen + Antworten
Fragen + AntwortenFragen Übersicht

Frage:
15.04.2018
Frage:
Hallo Herr Köpfer,
ich besitze sehr viele geprüfte Infla-Marken mit Prüfstempel. Sind solche Marken eigentlich sammelwürdig. Ich denke, sie sind "verletzt" und damit entwertet. Eine Fotoattest ohne Prüfstempel ist doch viel besser. Meiner Meinung nach sind echte Marken ohne jegliche Stempel in Zukunft viel interessanter, als Marken mit Prüfstempeln. Was denken Sie darüber? Viele Grüße aus Dachau! Gerd
Antwort:
Antwort:
Bei postfrischen Marken mit Falz ist die Ansicht, eine Marke irreparabel zerstört zu haben, richtig - den gleichen Effekt bei einer mit Signum als echt gekennzeichneten Marke zu vermuten, unsinnig. Was glauben Sie, wie viele gute oder sehr gute echte, noch ungeprüfte Infla-Marken sich heute in Sammlungen befinden und noch der Prüfung harren. Ich würde vermuten, überschaubar wenige. Die sind, um nicht übers Ohr gehauen zu werden, in den letzten knapp 100 Jahre alle geprüft worden. Die Anfänge von Saarland und Berlin, und nicht nur die: Es ist auch hier zu vermuten, dass es kaum Marken ohne Prüfzeichen gibt - erst recht nicht von den Aufdruckmarken. Und versuchen Sie einen Satz Berliner Frauen, die gestempelt wohl seltenste Berliner Serie, zentrisch von normalen Berliner Postämtern gestempelt zusammenzutragen und dann mit Befund prüfen zu lassen - wenn Sie es schaffen, Stempelfälschungen sind fast sicher.

Wir Sammler haben entschieden, dass wir dies anerkennen, uns so Sicherheit vor kriminellen Philatelsten sichern - und wir Sammeler sind die Philatelie.

Ich möchte nochmal auf die Aufdruckmarken Berlins zurückkommen: die meisten Sammler tragen diese Sätze Stück für Stück zusammen, abhängig von der wirtschaftlichen Entwicklung, irgendwann auch die MiNr. 17 - 20. Sie sammeln also. Abgesehen davon, dass es kaum (echte) unsignierte Marken gibt, soll ein Kurzbefund die Echtheit jeder einzelne Marke bestätigen? Oder soll man kaufen, kaufen und kaufen und irgendwann die Schlegels bezüglich eines Befundes kontaktieren? Ich garantiere, das Gejammere wäre groß. Was man allerdings unbedingt vermeiden muß, sind Mehrfachsignierungen - da muß man bei besseren Einzelmarken oder bei ganzen signierten Sätzen bei einer Nachprüfung einen Befund oder ein Attest anfertigen, oder das Signum bestätigen lassen. In diesem Zusammenhang ist auch nicht uninteressant, daß jegliche Prüfungen nur für den direkten Auftraggeber gültig sind.

Wenn die von interessierten Kreisen lancierte Meinung, Briefmakren mit Prüfzeichen seien nicht mehr sammelwürdig, stimmen würde, wäre das der Todesstoß für die Philatelie. Mangels Sammelwürdigem.

Aber gemach, solange Briefmarken gesammelt werden, gab und gibt es (neudeutsch) Fake-News - und die, die die ausstreuen, wollen ganz einfach nur Geschäfte machen, wie schon immer, die Sammler betrügen. Mißachtung wirkt! Und schützt!

Natürlich wird (und kann man) für unsignierte Marken mit Befund oder Attest, mehr bezahlen (wollen oder können), schließlich sind die Prüfgebühren wesentlich höher - aber auf keinen Fall weiniger für signierte, als bisher.