Berlin-Briefmarken
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Frage:
04.08.2016
Sehr geehrter Herr Köpfer, mir ist aufgefallen, dass die Frauen-Serie schön gestempelt schwer zu bekommen ist. Auch die hohen Werte dürften noch seltener anzutreffen sein, als Sondermarken, wenn jeder Sammler auch solche in seiner Sammlung hatte. Halten Sie es für warscheinlich, dass mit diesen Marken spekuliert wird?
Antwort:
Dauerserien unterliegen philatelstisch anderen Gesetzmäßigkeiten als Sondermarken. Sie gehören, logischerweise, in jede Sammlung und werden von vielen Sammlern zusätzlich spezialisiert gesammelt. Die "Frauen" waren darüber hinus weiteren Einflüssen ausgesetzt, die ihr "Dasein" beeinflußten. Da war einmal die Wiedervereinigung, die die Aufmerksmkeit der Briefmarkensammler auf alles Mögliche ablenkte: Gültigkeit aller deutschen Marken in allen Gebieten, erhöhte Ausgabenpolitik der Post (wegen Wegfalls Berliner Marken?), Umtauschzusage der Post, Berliner Marken (später auch BUND) in weiterhin gültige Briefmarken tauschen zu können (die Post hat nie darüber informiert, wieviel umgetauscht wurde), der Spekulationshype (von der Briefmarkenlobby inszeniert) um die postfrischen Frauen (warum sollte man postfrische Frauen damals abstempeln lassen?). Die Sammler rannten jeder "Sau" hinterher, die von den Geschäftemachern durchs Dorf getrieben wurde. Der größte Fehler, den ein Sammler machen kann, ist der, andere für sich denken zu lassen - und bis zu diesem Zeitpunkt waren es knappe 100 %, die so "sammelten".

Zurück zum Thema: Nein, mit les- und damit prüfbar und von normlen Postämter gestempelten "Frauen" (vor allem von Berlin) wird nicht spekuliert werden. Dafür fehlt schlicht und einfach das "Material". Ich habe seit ca 1 1/2 Jahren kein Angebot mehr von zentrisch und von normlen Postämtern abgestempelten (Ausnahme die Massenportis) Sätzen gesehen", ebenso wenig das von höheren Einzelwerten. Ich sag` es mal so: Wenn jemand einen Satz der MiNr. 1 - 20 (scharzer Aufdruck Berlin) kaufen möchte, ist das ein geringeres Problem, als einen Satz Berliner Frauen, individuell postamtsgestempelt zu finden.

Eben schrieb ich von dem Fehler "andere für sich denken zu lassen": Dem ist auch die Briefmarkenlobby aufgsessen, buchstäblich. Sie sitzt heute auf riesengroßen Mengen versandstellengestempelten Marken wie "Berlin 12", "Ersttagssonderstempeln" und "FDC" die nichts weiter wert sind, als das Papier, auf dem die Marken gedruckt wurden. Trotzdem wird der Versuch unternommen diesen Schrott teils über "Katalogwert" an die Sammler "betrügen" zu wollen.

Natürlich nicht an uns! Wir denken ja schon selbst!