Berlin-Briefmarken
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Frage:
15.08.2012
Teil III aus Ben´s eMail:
Wie sehen Sie die Entwicklung des Marktes für solch wertvollere Stücke, wegen des starken Rückgangs der Sammlergemeinde und fehlenden Nachwuchses in jüngeren Generationen?

Eine spezielle Frage hätte ich auch noch bezüglich der aktuellen Angeboten Thailand Marken bei der 72 Auktion des Auktionhauses Gert Müller z.B. 4212F hier steht in der Beschreibung unter anderem „etwas flach gezähnt“. Ist dies der Grund warum die Ränder so ungleichmässig und naja „unschön“ für mich als Laien aussehen. Ich habe bei Ihnen gelesen z.B. das Nachgezähnte bzw. reparierte Marken seien so gut wie gar nichts mehr Wert, wie verhält es sich mit solchen flach gezähnten Marken?

Was würden Sie einen Laien wie mir raten, sollte ich mich dazu entschliessen mit dem Briefmarkensammeln anzufangen. Wie kann ich mir all das nötige Wissen bezüglich der Briefmarke ansammeln, bezüglich der Zähnung, der Wasserzeichen, wie man Briefmarken behandelt und wie nicht, bezüglich der Stempel und ob eine Marke repariert ist, oder nachgummiert wurde etc..

Antwort:
Der Rückgang der "Sammlergemeinde" betrifft nicht die sogenannten Q1-Sammler, also Sammler erstklassiger Sammlermarken, sondern "nur" den in den nächsten ca. 10 Jahren anstehenden, natürlichen Generationenwechsel. Die Zahl der Q1-Sammler dagegen wächst ständig, wodurch ich die Zukunft unseres Hobbys sehr positiv sehe.

"Wertvolle Stücke" sind im Übrigen nicht nur im hochpreisigen Bereich festzumachen. Der Begriff "wertvoll" wird in der Philatelie dem Umstand gerecht, daß Briefmarkensammeln in allen sozialen Schichten betrieben wird. So ist zu erklären, daß ein zentrisch von kleinen Postämtern gestempelter Berliner Satz "Industrie und Technik" in z.B. neuer Fluoreszenz vom "Otto-Normalsammler" ebenso wertvoll eingestuft wird, wie eine Maritius von denen, die "Briefmarkensammeln" als Kapitalanlage betreiben.

Wertvoll oder erstklassig bedeutet demnach nicht unbedingt auch teuer, sondern grundsätzlich erst mal z.B. "allen qualitativen Ansprüchen gerecht werdend". Da diese Ansprüche nicht einfach zu erfüllen sind, verliert das Briefmarkensammeln für den ersthaften Sammler den Nimbus der Massenhaftigkeit, wird im Gegenteil zu einem eingeschränkten Angebot, das die Nachfrage auf Dauer kaum befriedigen kann - mit der logischen Folge einer positiven Entwicklung.
Eben habe ich die Q1-Sammler angesprochen. Hier liegt eine Erfahrung zu Grunde, daß jede be- oder geschädigte ("etwas flach Gezähnt" oder, wie gerade bei ebay angeboten, "winzig nachgezähnt"), manipulierte oder ausschließlich für Sammler produzierte Objekte zwar vom Handel, hier auch Auktionshaus, zum Verkauf angeboten, jedoch nie mehr zurückgekauft wird. Das sind keine Sammelobjekte, ist nicht sammelwürdiger Schrott und damit, wenn man möchte, kalkulierbarer Totalverlust.

Wenn Sie für Spitzenmarken die richtigen Quellen nutzen und, gleich in welchem Wertbereich, relativ viel Geld bezahlen, können Sie einigermaßen sicher sein, Ihren Einsatz auch wieder rauszubekommen. Insofern relativiert sich die "Angst" vor zu hohen Ausgaben. Teuer, nein, immer ein Totalverlust wird es nur, wenn Sie von den Grundsätzen des Q1-Sammels abweichen.
Mein Rat würde lautet, lesen Sie meine Internet-Seiten gründlich und immer wieder - und geben sich dann diesem wunderschönen Hobby Briefmarkensammeln hin. Verharren Sie dabei absolut kompromißlos auf höchsten Ansprüchen, also Q1, also Klasse statt Masse - und suchen Ihren Vorteil.