Berlin-Briefmarken
Berliner Ausgaben
Berliner KlassikDauerserienBerliner BlöckeZuschlagsmarkenMarkenheftchen + ZDRollenmarkenSondermarken

Ein Gebiet, das in jeder Sammlung mehr oder weniger beinhaltet ist. Häufig sicher unbemerkt, aber wenn Sie sich die Rückseiten verschiedener Rollenmarkenserien ansehen, finden Sie sicher auch bei sich solche mit rückseitiger Nummer. Suchen Sie einfach einmal. Vielleicht haben Sie auch schon den einen oder anderen Satz mit Nummer als zusätzliches Objekt angelegt.
Die "Normalkataloge" vermitteln keine Erkenntnisse, die den Schluß zulassen, daß dies etwas besonderes sei. Warum eigentlich nicht? Es ist doch eine besondere Ausgabeform der Post. Erst der Michel Spezial weist bei den in Frage kommenden Serien dieser Ausgabeform besondere Bewertungen zu. Als Beispiel muß hier wieder einmal die 200er der Ausgabe B&S herhalten: postfrisch, ohne Nummer, liegt der Katalogwert bei € 1,80 für den Einzelwert, mit Nummer, ohne Berücksichtigung der unterschiedlichen Fluoreszenzen, also in der billigsten Version, bei € 6,00, in neuer Fluoreszenz bei € 11,20 und als Rollenanfang in neuer Fluoreszenz bei € 60,00! Aber hinter den Rollenmarken-Serien steckt, wenn man sich dafür interessiert, sehr viel mehr. Nämlich Suchtpotential. Wie tief man in diese Materie eindringen will, muß jeder für sich bestimmen, sie ist jedoch auf jeden Fall eine Bereicherung des eigenen philatelistischen Forschens, der qualitativen und wertmäßigen Verbesserung der eigenen Sammlung. Und sie ist spannend, abwechslungsreich und zutiefst befriedigend. Sie belastet aber auch, wenn man tiefer eindringt, den Geldbeutel.
Stellen Sie sich einfach mal vor, Sie haben Einzelmarken, so wie bei der Post gekauft oder von der Versandstelle bezogen. Sie ergänzen um waagerechte Paare oder Viererblocks, ergänzen die Einzelmarken um solche mit rückseitiger Nummer, vielleicht von verschiedenen Rollengrößen, vielleicht sogar vom Rollenanfang, haben zum einen oder anderen Wert oder mehreren ein Rollenendstück, die eine oder andere Banderole und/oder Stangendeckel - und Sie besitzen die verfügbaren Markenheftchen (mit unterschiedlichen Werbeeindrucken?) und Zusammendrucke. Das alles zusammen wird Sie stolz machen - und Ihre Phantasie beflügeln.
Kommt da die Frage auf, ob postfrisch, gestempelt oder auf Brief? Wenn Sie sich auf ein Gebiet konzentrieren, in meinem Fall ist das, Sie wissen es, Berlin, ist das keine Frage: in allen Arten. Komplett zu sein ist nicht mehr so wichtig!
Wichtig ist jedoch unbedingt, informiert zu sein. Entsprechende Lektüre hilft hier weiter.
Rollenmarken, das weiß jeder Sammler, werden aus Wertzeichengebern am Schalter gezogen. Die Rollen bestehen aus 100, 200, 300 .... und bis 10.000 Marken. Sie sind rückseitig, um dem Schalterbeamten die Abrechnung zu erleichtern, in Fünferschritten durchnumeriert, je nach Rollengröße, von z.B. 300 bis 5, oder von 10.000 abwärts. An der letzten Marke, so war das bei Berlin von der MiNr. 47 II bis zur Rollenmarken-Serie SWK, sind 4 ½ perforierte Leerfelder angeklebt (Abb.1), die es erlauben, auch die letzte Marke ohne Probleme aus dem Automaten herauszuziehen bzw. abzugeben. Diese Leerfelder hatten wechselnde Farben und haben damit die Gesamtauflage des einzelnen Wertes nochmals in sich unterscheidbar gemacht. Bei den Burgen und Schlössern gibt es, durch die unterschiedlichen Fluoreszenzen und Druckarten insgesamt bis zu 11 verschiedene Rollenenden, deren Michel-Katalogpreise zwischen € 3,50 und € 1.250,00 liegen.
Die einzelne Rolle wird mit einer Banderole (Abb.4) umwickelt geliefert, die über den Inhalt Auskunft gibt und vor Manipulationen schützt. Jeweils 10 Rollen sind eine Verpackungseinheit, die mit einem sogenannten Stangendeckel (Abb.5) versiegelt ist, der die originale Verpackung nachweist.
Besonders beliebt sind die Rollenanfänge, die als EZM in 6er- oder 11er-Streifen gesammelt werden, aber auch Streifen in Zwischenstücken lockern Sammlungen sehr positiv auf. Wenn man denn möchte, finden sich auch noch weitere Spezialitäten, wie z.B. spitze und breite Ausgleichszähne (siehe Abb. 2 und 3).
Auf Berliner Sondermarken wurden bis heute relativ wenig Druckfehler nachgewiesen, die Rollenmarken jedoch, und hier wieder besonders B&S, haben da einiges zu bieten - Beispiel gebrochenes "H" (Abb.7) in Deutsche bei der 30er Letterset - ein weiterer Spaßfaktor!